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Hauterkrankungen, Hauttumoren |
Direkt zu folgenden Unterpunkten: >>> Untersuchungsgang >>> Spezielle Probenentnahme >>> Allergietest >>> Hauttumoren >>> Ambulante und stationäre Behandlung Die Haut ist das größte Organ des Lebewesens. Sie bietet dem Körper Schutz vor vielen Umwelteinflüssen, wie Kälte, Hitze und Schmutz. Außerdem ist sie für den Wärmehaushalt und die sensorische Wahrnehmung sehr wichtig. Es gibt eine Vielzahl von unterschiedlichen Erkrankungen der Pferdehaut. Die Ursache einiger Erkrankungen ist noch nicht bekannt. Generell gilt jedoch, dass eine möglichst genaue Diagnose für die Einschätzung der Prognose und die richtige Behandlung von großer Bedeutung ist. Am Anfang der Diagnostik steht die Erhebung des detailierten Vorberichtes. Fragen nach dem "wann?", "wo?", "wie lange schon?", sind neben anderen Faktoren sehr wichtig. Eine Allgemeinuntersuchung gibt dann Auskunft über das Befinden des Patienten. Es folgt die spezielle Untersuchung, die mit einer genauen Inspektion (Betrachten und Betasten) der Haut, insbesondere der auffälligen Veränderungen, beginnt. Danach sind erste Verdachtsdiagnosen möglich. Die Differentialdiagnosen werden dann durch weiterführende spezielle Untersuchungen abgeklärt. So ist die Entnahme von Proben zur parasitologischen, bakteriologischen und/oder mykologischen Untersuchung bei Verdacht auf infektiöse Hauterkrankungen angezeigt. Parasiten und Pilze sind teilweise schon im Zupfpräparat, fast immer aber im Hautgeschabsel oder in einer "Bürstenprobe" nachzuweisen. Die zytologische Untersuchung von Abklatschpräparaten und die histologische Untersuchung von Gewebeproben (Stanzbiopsien, größere Exzisionsbiopsien oder Feinnadelbiopsien) geben genaueren Aufschluss über die Art der Hautveränderung und können im Falle von Zubildungen oder Wucherungen zur Abklärung eines Tumorverdachtes angezeigt sein. Viele Hautkrankheiten beruhen auf allergischen Reaktionen. Entsprechend gibt es auch nur eine Chance auf Genesung, wenn das auslösende Allergen beseitigt werden kann. Es ist allerdings oft sehr schwierig, dies zu identifizieren. Ein Allergietest ist vor allem bei chronischer Urtikaria oder Verdacht auf Sommerekzem angezeigt. Bei einem intradermalen Allergietest (Intrakutantest) werden die in Frage kommenden Allergene in die Haut am seitlichen Hals injiziert. Diese Hautareale werden stündlich auf lokale Schwellungen kontrolliert. Leider ergibt dieses Diagnoseverfahren gelegentlich falsche Ergebnisse, weswegen wir diesen Test in unserer Klinik nicht durchführen. Ein sehr modernes Verfahren ist der sog. Funktionelle in vitro-Test (FIT). Dabei werden bestimmte Blutzellen des Patienten im Reagenzglas mit spezifischen Allergenen gemischt. Wenn eine Sensibilisierung vorliegt, kommt es zu einer Freisetzung von Botenstoffen, die gemessen werden können. Dieser Test ist immer positiv, wenn eine Sensibilisierung vorliegt. Es bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass das Pferd Krankheitserscheinungen entwickeln muss. Einfacher und praktischer ist der sog. Eliminationstest, den der Besitzer mit tierärztlicher Unterstützung selber durchführen kann. Dabei werden verschieden Änderungen in der Umwelt, Haltung und/oder Fütterung vorgenommen. Häufig kommt es schon zu einer Besserung bei chronischer Urtikaria, wenn der Patient auf entstaubte Späne gestellt und mit nassem Heu gefüttert wird. Wenn ein Tumor vorliegt, ist in der Regel eine frühzeitige und konsequente Behandlung angezeigt. Schimmelknoten (Melanome) nehmen eine Sonderstellung ein. Bei Hauttumoren, Tumoren am Schlauch und Präputium und Tumoren in unmittelbarer Nähe zum Auge geht es darum, das am besten geeignete Behandlungsverfahren einzusetzen. So ist zum Beispiel bei Equinen Sarkoiden vielfach eine konservative oder die kombinierte chirurgische und konservative Behandlung einer rein chirurgischen Behandlung überlegen. Dagegen ist beim Plattenepithelkarzinom am Schlauch ein frühes chirurgisches Eingreifen (lokale Exzision oder Penisteilamputation) angezeigt. Bei Lidtumoren sind zum Erhalt des Lidschlusses oft plastische chirurgische Eingriffe notwendig. Zahlreiche Hauterkrankungen (anhaltendes Maukeekzem, nässende und eitrige Hautveränderungen, schwerer Einschuss, Hautnekrosen durch Bandagen, Verbrennungen) erfordern oft eine intensive und konsequente lokale Behandlung (Scheren, Rasur, tägliche Waschung und lokale Medikaton, evtl. Anlegen von Verbänden). Auch die Verabreichung von Medikamenten über das Futter oder durch Injektionen kann notwendig sein. Aufgrund der Schmerzhaftigkeit lassen die betroffenen Pferde eine lokale Behandlung im akuten Erkrankungsstadium ohne Beruhigungsspritze oft nicht zu. Oft erlauben auch die Verhältnisse im Heimatstall keine optimale Behandlung. Daher kann es sinnvoll sein, durch eine Behandlung in der Klinik mal "Grund" in die Sache zu kriegen. >>> Zurück zur Leistungsübersicht. |