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Gynäkologie |
Direkt zu folgenden Unterpunkten: >>> Sterilitätsdiagnostik >>> Gebärmutterspiegelung >>> Scham-Scheidenplastik (Vulvo-Vestibularplastik) >>> Dammrisse oder Scheidenmastdarmfisteln >>> Endometriumzysten >>> Zwillingsmanagement und "TUA" >>> Ovartumoren >>> Eutererkrankungen >>> Deckverletzungen >>> Künstliche Besamung Den Ursachen einer verminderten Fruchtbarkeit oder gar Unfruchtbarkeit bei der Stute auf die Spur zu kommen, kann schwierig sein. Es bedarf hierzu:
Die Behandlung der Problemstuten richtet sich nach den jeweilig erhobenen Befunden und wird auf Wunsch mit Ihrem Haustierarzt abgestimmt (medikamentöse Behandlung). Daneben können auch chirurgische Maßnahmen zur Sterilitätsbehandlung notwendig sein: Die Methode der Wahl zur Korrektur des mangelhaften "Schamschlusses" ist eine Scham-Scheidenplastik (Vulvo-Vestibularplastik). Dieser operative Eingriff darf nicht mit dem einfachen, partiellem Vernähen der Schamlippen (Caslicknaht) verwechselt werden. Selbstverständlich müssen Dammrisse oder Scheidenmastdarmfisteln korrigiert werden. Durch die Bildung von Lymphzysten (sog. Endometriumzysten) in der Gebärmutterschleimhaut wird die Fruchtbarkeit eingeschränkt. Dies tritt überwiegend bei älteren Stuten auf, die schon mehrmals abgefohlt haben. Die Behandlung erfolgt mittels minimal-invasiver endouteriner Chirurgie (Transendoskopische Hochfrequenzchirurgie) mit einer günstigen Prognose für die Verbesserung der Fruchtbarkeit. Die Behandlung kann ambulant, aber nur außerhalb der Rosse bei geschlossenem Muttermund durchgeführt werden. Die Trächigkeitsuntersuchung mit Ultraschall dient nicht nur der möglichst frühen Überprüfung des Belegungserfolges (ab Tag 15) sondern auch dem frühzeitigen Erkennen von Zwillingsträchtigkeiten. Zwillingsträchtigkeiten führen bei der Stute im fortgeschrittenen Stadium in der Regel zu Aborten, Totgeburten oder zur Geburt lebensschwacher Fohlen. Je früher Maßnahmen zur Reduktion einer Zwillingsträchtigkeit ergriffen werden, um so größer sind die Aussichten für den Erhalt der einzelnen, verbleibenden Fruchtanlage. Die manuelle Kompression kann bei der Lage der Fruchtanlagen in einem Horn bis Tag 16, und bei Lage in zwei Hörnern bis Tag 25 durchgeführt werden. Methode der Wahl ist von Tag 30-35 die ultraschallgeleite Punktion und Aspiration der zweiten Fruchtanlage über die Scheide (TUA, Transvaginale-ultraschallgeleitete Punktion/Aspiration). Dieses moderne Verfahren erlaubt auch die sichere Punktion persistierender, anovulatorischer Follikel am Eierstock . Unter den Ovarerkrankungen stellen bei uns in der Klinik Eierstockstumoren den häufigsten Grund zur Klinikeinweisung dar. Erkrankte Stuten können verhaltensauffällig (hengstig) sein und Störungen im Sexualzyklus aufweisen. Bei starker Vergrößerung eines Ovars kann es durch Zugwirkung auf den Aufhängebandapparat auch zu unspezifischen Symptomen wie "Kolik", Mattheit oder Hinterhandlahmheit kommen. Eine Ultraschalluntersuchung, Hormonbestimmungen und evtl. die Entnahme von Endometriumbiopsien können die Verdachtsdiagnose bestätigen. Therapeutisch kommt allein die Entfernung des veränderten Ovars in Frage. Es wird entweder ein konventionell-chirurgischer Zugang über die seitliche Flanke (in Ausnahmefällen auch die Mediane) gewählt oder der Eingriff wird laparoskopisch im Stehen durchgeführt. Hierdurch kann die Rekonvaleszenz deutlich verkürzt und dem Pferd das Narkoserisiko erspart werden. Die Prognose für die Wiedererlangung einer Fruchtbarkeit nach einseitiger Ovarektomie ist günstig. Von den Eierstockstumoren sind diagnostisch und therapeutisch Ovarhämatome abzugrenzen, auch diese können im akuten Stadium zu Schmerzhaftigkeit führen und müssen differentialdiagnostisch als "Kolik" - Ursache in Betracht gezogen werden. Sie heilen in der Regel innerhalb weniger Monate spontan ab. "Ohne gesundes Euter keine Zucht!" - daher sollte jede Euterentzündung sofort und intensiv therapiert werden: engmaschiges Abmelken der erkrankten Gesäugehälfte, gezielte Antibiose (Erregernachweis und Resistenztest), evtl. entzündungshemmende Behandlung. Eutertumoren sind selten bei der Stute. Das Vorliegen von Eutertumoren kann durch die Entnahme von Gewebeproben abgesichert werden. Durch das frühzeitige Laufen der Milch vor der Geburt, geht die für das Fohlen lebenswichtige Biestmilch verloren. Die Biestmilch enthält die Antikörper für die Infektionsabwehr des Fohlens in den ersten Lebenswochen. Beim natürlichen Deckakt (Natursprung) können Verletzungen (Deckverletzungen) der Scheide oder des Mastdarms (Fehlbedeckung) auftreten. Betroffene Stuten zeigen oft blutigen Ausfluss aus der Scheide nach dem Deckakt und eine zunehmende Störung des Allgemeinbefindens bis zur Kolik. Es besteht die Gefahr, dass sich eine Bauchfellentzündung entwickelt. Natürlich alle Verfahren der Künstlichen Besamung (Frischsamen, Tiefgefriersperma mit der hierfür notwendigen engmaschigen Follikekontrolle in Ovulationsnähe und Besamung unter endoskopischer Kontrolle) werden in unserer Klinik durchgeführt. >>> Zurück zur Leistungsübersicht. |