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Geburtshilfe |
Direkt zu folgenden Unterpunkten: >>> Gebärmutterdrehung >>> Geburtseinleitung und Kaiserschnitt >>> Schwergeburt: Lage-, Haltungs- und Stellungskorrektur >>> Schwergeburt: Fetotomie >>> Schwergeburt: Kaiserschnitt >>> Dammriss >>> Scheidenmastdarmfistel >>> Innere Geburtsverletzungen >>> Nachgeburtsverhaltungen Schwergeburten und Komplikationen in der späten Trächtigkeit oder um die Geburt sind zum Glück bei der Stute selten. Doch wenn sie auftreten, stellen sie oft akute, lebensbedrohende Situationen dar. Das Richtige muss unverzüglich getan werden. Trotzdem lassen sich nicht immer das Leben von Mutterstute und Fohlen retten. Kolikartige Schmerzen bei der tragenden Stute im letzten Trächtigkeitsdrittel können Folge einer Gebärmutterdrehung sein. Die Behandlung (Lagekorrektur) erfolgt in unserer Klinik in Rückenlage in Allgemeinnarkose über Schnitt in der Mittellinie (Mediane Laparotomie). Tritt die Gebärmutterdrehung nicht zu nah an dem Geburtstermin auf und wird sie frühzeitig erkannt, ist die Prognose für das Überleben der Mutterstute und die normale Geburt eines gesunden Fohlens gut. Die Geburtseinleitung ist bei der Stute mit einem sehr hohen Risiko behaftet und sollte daher nur im äußersten Notfall und als "letzter Versuch" durchgeführt werden. Fohlen, die vor dem errechneten Geburtstermin und bevor die Mutterstuten Anzeichen der bevorstehenden Geburt zeigen, entwickelt werden, sind unvollständig ausgereift und lebensschwach. Ihre Betreuung ist enorm intensiv und aufwendig. Die Prognose für ein Überleben ist schlecht. Dies gilt auch, wenn bei schweren, nicht heilbaren Erkrankungen der Mutterstute versucht wird, durch einen Kaiserschnitt wenigstens noch das Leben des Fohlens zu retten. Bei Schwergeburten ist das Zeitfenster für das Überleben des Fohlens sehr eng (oft weniger als eine halbe Stunde). Zur Schonung der Mutterstute und des Fohlen wird in der Regel zunächst im Stehen unter örtlicher Betäubung (epiduraler Anästhesie) ein Behandlungsversuch durchgeführt. Ausnahmsweise kann auch ein Auszugversuch in Narkose angezeigt sein. Führen die Versuche zur Lage-, Haltungs- und Stellungskorrektur nicht zum Erfolg und ist ein natürlicher Auszug des lebenden Fohlens nicht möglich, muss ein Kaiserschnitt durchgeführt werden. Dieser wird bei uns in Rückenlage in Allgemeinnarkose über Schnitt in der Mittellinie durchgeführt (Mediane Laparotomie). Bei einer nicht zu korrigierenden Schwergeburt und bereits eingetretenem Tod des Fohlens gelingt es häufig, durch das gezielte Absetzen von Kopf, Hals oder Gliedmaßen bei dem toten Fohlen an der stehenden Stute (Fetotomie), den Auszug des Fohlens zu ermöglichen. Wahrlich keine "schöne" Arbeit, aber es dient dazu, das Leben der Mutterstute zu retten und ihr einen Kaiserschnitt zu ersparen. Geburtstraumen, die zu Dammrissen oder Scheidenmastdarmverletzungen bzw. Scheidenmastdarmfisteln geführt haben, bedürfen der operativen, plastischen Wiederherstellung. Kleinere Dammrisse können sofort versorgt werden. Bei größeren Verletzungen ist es wegen des Quetschtraumas besser, die Sekundärheilung abzuwarten und eine chirurgische Versorgung erst 6 - 8 Wochen nach der Geburt vorzunehmen. Bei einem langen Dammriss 3. Grades kann auch die Versorgung in "zwei Sitzungen" notwendig sein. Innere Geburtsverletzungen können eine diagnostische Herausforderung sein und führen nicht selten zum Tod der Mutterstute. Ein Therapieversuch hängt vom Einzelfall ab: Da Gefäßzerreißungen im Bereich der Gebärmutteraufhängung bei der Stute bislang noch nicht befriedigend chirurgisch zu versorgen sind, stehen hier die Schmerzbehandlung und Stützung der Kreislaufes durch Infusionen und Bluttransfusionen im Vordergrund. Indikationen zum chirurgischen Vorgehen stellen alle Schichten betreffende, vollständige Gebärmutter- und Harnblasenverletzungen dar. Darm- und Gekröseverletzungen im Enddarmbereich sind oft unheilbar. Nachgeburtsverhaltungen (Abgang der Nachgeburt bei der Stute normalerweise innerhalb der ersten 1-2 Stunden nach der Geburt) stellen wegen der damit verbundenen Gefahr der Auslösung einer Hufrehe einen Notfall dar. Neben der medikamentösen Behandlung muss eine Spülbehandlung der Gebärmutter mit großen Mengen steriler Flüssigkeit oft an mehreren Tagen wiederholt durchgeführt werden um eine ungestörte Rückbildung der Gebärmutter zu fördern und chronischen Gebärmutterentzündungen vorzubeugen. >>> Zurück zur Leistungsübersicht. |